Traktat

Ein Geschenk für Dich

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Um 2 Uhr morgens kam der mit Bangen und Hoffen erwartete Anruf. „Wir haben ein Herz für Martin* “, sagte die Stimme. Schon lange wurde auf diesen Anruf gehofft, denn der 12-jährige Martin stand seit einigen Tage auf der Liste für Herztransplantationen. Sein Zustand hätte sich schon bald dermaßen verschlimmern können, dass eine Herztransplantation für ihn nicht mehr sicher gewesen wäre. Wenn dies eingetroffen wäre, dann hätte man ihn von der Liste gestrichen und somit seine letzte Hoffnung genommen. Aber an diesem Tag sollten Martin und seine Familie ein unglaubliches Geschenk erhalten: Das Geschenk eines neuen Herzens, das Geschenk eines neuen Lebens.

Die Bibel sagt uns, dass wir in einer noch auswegloseren Lage sind als Martin, denn es steht mehr als nur dieses Leben auf dem Spiel. Wir verdienen den ewigen Tod, „denn der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Römer 6,23) und „alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten“ (Römer 3,23). Wenn wir uns den letztgenannten Vers im Original, dem Griechischen, anschauen, erkennen wir, wie aussichtslos unsere Lage ist. Das griechische Wort, das mit „verfehlen“ übersetzt wird, drückt eine fortwährende Handlung aus. Wir begehen immer wieder Verfehlungen. Es geht nicht nur um vergangene Taten, sondern Sündigen ist der fortwährende Zustand unseres Seins.

In guten Zeiten ist es einfach zu sagen, dass dies nicht stimme, dass wir wirklich gute Leute sind – natürlich nicht perfekt – aber auch nicht wirklich böse. Aber dann wird unser Nachbar befördert und bekommt eine Gehaltserhöhung, auf die wir gehofft haben. Oder er kauft sich ein neues Auto und schon macht sich Neid in unserem Herzen bemerkbar. Oder wir sehen ein bezauberndes Model oder eine wunderschöne Schauspielerin und die Gedanken… Nun, fassen wir es so zusammen: Eine Begierde kommt auf. Vielleicht schneidet uns jemand mit dem Auto den Weg ab und wir fühlen eine plötzliche Wut über uns kommen. Je ehrlicher wir unser Leben überprüfen, desto mehr erkennen wir, dass die Sünde auch unser Leben mitbestimmt.

Ein junger Atheist und Professor in Oxford beschreibt dieses Erlebnis folgendermaßen: „Zum ersten Mal habe ich mich selbst aus ernsthaft praktischen Gründen genau betrachtet. Ich fand in mir etwas, was mich entsetzte: ein Zoo an Lüsten, ein Chaos an Wünschen, ein Kindergarten an Ängsten, ein Harem an gepflegtem Hass. Mein Name war Legion“ (C.S. Lewis, Surprised by Joy). All diese Sünden, so wird uns gesagt, kommen aus unserem sündhaften Herzen. „Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor.“ (Lukas 6,45) In Wirklichkeit ist es unser sündiges Herz, das unseren wahren Zustand und so die Sünde vor uns selbst versteckt, denn „überaus trügerisch ist das Herz und bösartig“ (Jeremia 17,9).

Genauso wie in Martins Fall, ist unser Herz die Ursache unserer Probleme. Wir werden nicht besser. Kein Gesundheitsplan und keine Behandlung können uns helfen – unser mangelhaftes Herz muss ersetzt werden, ansonsten sterben wir. Martin ließ seinen Namen auf eine Liste schreiben, dann konnte er nur noch warten. Mit keinem Geld der Welt hätte man das kaufen können, was er brauchte. Wenn ihm keiner ein Herz gegeben hätte, wäre er gestorben.

Unser Fall ist ähnlich. Aber in dieser hoffnungslosen Situation hat die Bibel eine wunderbare Nachricht für uns alle. Sie sagt uns, dass solch ein Geschenk vorhanden ist: „Ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“ (Hesekiel 36,26)

Und es kommt noch besser: Es gibt keine Warteliste! Dieses Ersatz-Herz können wir sofort bekommen, und sobald es unser eigenes Herz ersetzt hat, werden wir nicht nur weiterleben, sondern wir werden ein anderes Lebensgefühl genießen.

Martins Familie hatte Angst vor jenem Anruf gehabt, da die Operation Risiken mit sich brachte. Bevor das gesunde Herz implantiert werden konnte, musste sein eigenes Herz entfernt werden. Wenn die Operation einmal begonnen hat, würde es kein Zurück mehr geben. Mit all diesen Gedanken im Kopf bereiteten sich die Eltern Paul und Lisa auf die schicksalsreiche Reise zum Krankenhaus vor. Dort angekommen sahen sie, wie ihr Sohn auf einer Rollbahre weggefahren wurde.

Auch wir müssen zuerst eine Art Tod erleben. Genauso wie Martin den Chirurgen erlauben musste, sein altes Herz zu entfernen, so müssen wir unser Herz aufgeben. Wir müssen erkennen, dass wir mehr brauchen als ein Pflaster hier und da, mehr als eine kleine Veränderung oder Korrektur – wir brauchen eine radikale Operation. Nichts anderes kommt in Frage.

Dieses beängstigende Risiko war der Grund, weswegen Martin und seine Eltern die Nachricht, dass ein Herz für Martin verfügbar sei, fürchteten. Und obwohl sich Martins Eltern über die Möglichkeit eines besseren Lebens für ihren Sohn freuten, hatte diese Chance auch einen bitteren Beigeschmack. Sie erkannten, dass das Ereignis, welches ihnen neue Hoffnung gab, die Hoffnung einer anderen Familie zerstört hatte. Martin konnte leben, weil jemand anderes starb.

Auch unsere Chance eine geistliche Herztransplantation zu bekommen – also die Erlösung von unseren Sünden und ein besseres Leben im Hier und Jetzt und ewiges Leben in der Zukunft – wurde mit einem Leben bezahlt. „Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“(Römer 5,8) Beachte, dass Christus nicht gestorben ist, „als wir würdig waren“ oder „als wir seinem Gesetz perfekt gehorchten“ oder „als wir unsere Schwächen erkannten“, sondern „als wir noch Sünder waren.“

Ohne eine Transplantation hätte sich der Zustand von Martins Herz nur verschlechtert. Er war abhängig von jemandem, der ihm das Geschenk eines gesunden Herzens machte. Man kann keine Herzen kaufen, und selbst, wenn die Möglichkeit bestanden wäre, hätte es sich seine Familie nicht leisten können. Auch das ist im Bezug auf unsere Erlösung wahr: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ (Römer 6,23) So sehen wir, dass der gleiche Vers, der uns vor unserem verdienten Tode warnt, uns auch das Heilmittel als Geschenk anbietet.

Dieses ist das größte und wertvollste Geschenk auf der ganzen Welt. Wir müssen nicht auf eine Liste geschrieben werden, wir müssen nicht warten. Wir können es haben – hier und jetzt. Die nötigen Schritte dafür haben wir bereits betrachtet. Erkenne deine Not. Bekenne, dass du dieses neue Herz brauchst und bitte Gott, es dir zu geben. Es gibt keinen Zauberspruch und keine festgelegten Worte. Frag einfach!

Nach der Herztransplantation war Martin in bester Stimmung. Er hatte nicht nur ein neues Herz, sondern auch ein neues Leben. Aber er musste lernen, dieses neue Leben zu leben. Wenn wir unser neues Herz erhalten, müssen wir ebenfalls lernen, ein neues Leben zu leben. Die Gemeinde ist eine Gemeinschaft von Menschen, die neue Herzen bekommen hat. Durch sie lehrt uns Gott, dieses neue Leben zu leben. Wenn du auf der Suche nach einer Gemeinde in deiner Nähe bist oder Fragen hast, möchten wir dir gerne weitere Informationen geben und freuen uns auf deine Nachricht. Erfreue dich an diesem Geschenk!

* Alle Namen wurden geändert.