Traktat

Bin ich gut genug?

In Ryans Leben spielte Religion immer eine wichtige Rolle. Oh ja, er genoss es hin und wieder etwas Spaß zu haben und ab und zu einen harmlosen Streich zu spielen. Dennoch besuchte er regelmäßig die Gottesdienste. Er heiratete eine nette Frau und sie sangen wunderschön zusammen, während sie auf dem alten Klavier spielte. Es waren zumeist Lieder über Gottes Liebe. Ihr Lieblingslied war „Ich habe mich weit von Gott entfernt, aber jetzt komme ich heim”.

Aber dann fand seine Frau einen anderen Mann. Von da an fiel Ryans Leben schnell auseinander. Er hatte ein Problem nach dem andern, bis er schließlich ins Gefängnis musste, weil er gestohlene Autos verkaufte. Als er später wieder aus dem Gefängnis kam, fand er eine neue Arbeit, aber immer noch mit dem Gesetz in Konflikt stehend, wanderte er wieder für einige Jahre ins Gefängnis.

In späteren Jahren, als Familie und ab und zu auch Freunde ihn zu überreden versuchten zu Gott zurückzukehren, ließ er sie wissen: „Ich bin nicht gut genug, dass Gott mich wieder annehmen könnte”.

Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, sie wären nie gut genug? Vielleicht haben eines oder beide ihrer Elternteile Ihnen dieses Gefühl vermittelt. Vielleicht waren es auch die Schüler an Ihrer Schule oder Ihre Lehrer. Es könnte auch Ihr Arbeitgeber gewesen sein, oder jeder der aufgezählten Personen. Aber Irgendwie ahnten Sie schon, dass Sie die Erwartungen der wichtigen Personen in Ihrem Leben nicht erfüllen konnten, der Menschen, deren Liebe und Respekt Sie gewinnen wollten und brauchten. Und wenn Sie nicht gut genug in deren Augen waren, wie könnten Sie dann jemals hoffen, gut genug für Gott zu sein?

Auf Knien Treppen steigen

Martin Luther hatte genau dieses Gefühl. Der (Aber-)Glaube seiner Religion füllte ihn mit Furcht vor Gott, von dem er annahm, dass er ein grausamer Diktator und harter Richter sei. Als junger Mann fürchtete er sich ständig Gott zu verärgern oder zu beleidigen. Je mehr er in der Bibel las, desto mehr fühlte er sich schuldig. Er suchte nach Vergebung und Frieden durch Fasten, Kasteien und dem Studium der Schriften zu jeder Tages- und Nachtzeit, bis ihn schließlich seine Gesundheit verließ und er immer noch nichts außer Schuld und Verzweiflung spürte.

Zum Schluss, als alles hoffnungslos schien, stellte ihm ein neuer Freund ein vollständig anderes Gottesbild vor. Der ältere Mann forderte Luther durch Gottes Wort auf, dass er doch aufhören sollte auf sich selbst zu schauen und nicht an die Strafe für die Übertretung des göttlichen Gesetzes denken sollte. Stattdessen sollte er auf Jesus blicken, dem sündenvergebenden Erlöser. „Anstatt dich wegen deiner Sünden zu foltern”, sagte er, „wirf dich in die Arme des Erlösers. Vertraue ihm.”

In einem letzten Versuch, von seinen Sünden frei zu werden, begann er die Treppe des Pilatus kniend zu erklimmen. Plötzlich hörte er eine laute Stimme: „Die Gerechten werden aus Glauben leben”. Es gibt nichts was du TUN kannst, um dich selbst zu retten. Die Annahme, dass Menschen sich durch ihre eigenen guten Werke retten könnten ist Grundlage jeder falschen Religion. Gott verlangt von uns nicht, eine schreckliche, schwierige Tat zu vollbringen, um Sündenvergebung zu erlangen. Wir müssen uns nicht auf lange, ermüdende Pilgerfahrten machen oder schmerzliche Bußübungen durchführen, um Seine Vergebung zu erhalten. In Römer 3, 20-22 heißt es, dass keine Person für gerecht und vergeben erklärt werden kann „durch die Werke des Gesetzes”, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus.

Jede Bemühung, ein gerechtes, heiliges Leben aus unserer eigenen Kraft heraus zu leben, ist zum Scheitern verurteilt. Die Bibel sagt, dass es NIEMANDEN gibt, der gerecht ist; nicht einen einzigen. Denn ALLE haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes. Das gilt für jede Person auf dieser Welt (Römer 3, 10.23). Ist Ihr Fall deshalb hoffnungslos? Ist es meiner?

Sie mögen denken, dass Sie zu schlecht seien um von Gott geliebt zu werden. Aber selbst wenn sie tief in die Sünde verstrickt sind – je schlimmer Sie dran sind, desto mehr brauchen Sie Jesus. Und es gibt nur eine „unverzeihliche Sünde”, nur eine Sünde die Gott nicht vergeben wird (Matthäus 12, 31): Wenn Sie Ihr ganzes Leben hindurch stur der Einladung Gottes zur Umkehr widerstehen und dem Heiligen Geist nicht erlauben in Ihrem Leben zu wirken.

Falls wir uns bewusst dafür entscheiden weiterhin zu sündigen, wird es kein Opfer geben, nichts was wir tun können, damit unsere Sünden bedeckt werden (Hebräer 10, 26). Aber Er hat versprochen, dass wenn wir unsere Sünden bekennen, Er treu und gerecht – vollkommen fair – sein wird uns alle Sünden zu vergeben und uns von aller Ungerechtigkeit zu reinigen (1. Johannes 1, 9). „Wer seine Sünden verheimlicht, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Gottes Barmherzigkeit erlangen.” (Sprüche 28, 13) Christus sagte, dass jeder, der gesündigt hat, ein „Sklave der Sünde” ist. Sünde verursacht Schuld. Und Schuld kann eine sehr schwere Last sein, die ihr Opfer nicht nur geistlich und emotional, sondern auch physisch und mental schädigt. Aber die Heilung, das Gegenmittel für Schuld, ist Vergebung, die ein reines Gewissen und Seelenfrieden schafft. Christus hat uns versichert: „Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei” (Johannes 8, 36).

Glauben Sie nicht, jemals „gut genug” werden zu können. Nur Christus ist es. Dennoch erwartet Gott von uns, gerecht, heilig, und seinem Gesetz gehorsam zu sein. Aber aus uns selbst heraus sind wir nicht einmal in der Lage, Gott völlig, in jedem Gedanken, Wort, und jeder Handlung gehorsam zu sein. Nur durch Seine Kraft, Seinem Heiligen Geist kann unser Leben verändert werden. Wenn wir Gott völlig vertrauen und Ihn täglich nach Seinem Willen für unser Leben fragen, werden wir das tun wollen, was Er möchte. Dies geschieht durch den Glauben, durch volles Vertrauen in Jesus Christus und seinem stellvertretenden Tod am Kreuz für Ihre Sünden. Gott, der Vater und Richter aller Menschen, akzeptiert Christi Gerechtigkeit anstelle Ihres Scheiterns. Dann wird Gottes Liebe Sie genauso behandeln und lieben, wie Er seinen eigenen Sohn Jesus Christus behandelt und liebt.

Was können wir dem Feind antworten

Satan möchte Ihren Glauben und Ihre Hoffnung zerstören, so dass Sie Gott nicht mehr vertrauen. Satan möchte Sie glauben machen, dass Sie zu schlecht sind, als dass Gott Sie retten könnte. Dass Ihr Fall hoffnungslos ist. Dass Sie viel zu schlecht sind und Gott Sie deshalb nicht lieben und Ihnen vergeben könnte. Satan mag Ihnen weismachen, dass sie nicht zu Gott kommen könnten bevor Sie nicht gut genug dafür sind. Wir können jedoch Satans Anklagen folgendermaßen mit dem Versprechen Gottes antworten: „Wer zu mir kommt, den werde ich niemals hinausstoßen” (Johannes 6, 37). Sagen Sie dem Feind, dass Christi Blut, welches am Kreuz vergossen wurde, von jeder Sünde reinigt. Wenn Sie in Reue auch nur einen Schritt zu Gott hin machen, wird Er hören. Er wartet sehnsüchtig darauf, dass Sie Ihr Leben Ihm übergeben.

Wie Martin Luthers weiser Freund sagte: „Höre auf Gottes Sohn. Er wurde Mensch, um dir die Gewissheit der göttlichen Gunst zuzusichern”. Er versicherte Luther, dass wir einen liebevollen himmlischen Vater haben und riet ihm: „Liebe ihn, der dich zuerst geliebt hat”.

Jesus möchte, dass wir zu Ihm kommen so wie wir sind: sündig, hilflos, abhängig. Wir können mit all unseren Schwächen, unserer Torheit, unserer Sündhaftigkeit in Reue zu Seinen Füßen fallen. Er möchte uns mit Seiner Liebe umgeben, unser wundes Leben heilen, und uns von aller Sünde reinigen. Es ist wahr, dass Gott die Sünde hasst, aber er liebt jeden Sünder. Er sandte Jesus in unsere Welt, sodass JEDE Person, die sich dafür entscheidet seine Liebe und Vergebung anzunehmen, die Freude und den Frieden erfahren kann, die durch die Befreiung von jeder Schuld kommt.

Sie können wie der Apostel Paulus sagen: „Jesus Christus kam um Sünder zu retten, von denen ich der oberste bin”. Und gäbe es nur einen einzigen Sünder, so wäre Christus auch für diesen Einzigen gestorben, um ihm die Möglichkeit der Errettung zu schenken. Johannes 3, 16 sichert uns zu, dass „Gott hat die Welt so sehr geliebt hat, dass jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren geht (endgültig stirbt) sondern ewiges Leben hat”.

Damit sind auch SIE gemeint!